Effectarium 14 - SchüLehr:innenklassenzimmer

Kapitel 14 - SchüLehr:innenklassenzimmer Teil 2


Ich bin fast schon am Schluss meiner Ausführungen. Und versuche einmal die Zusammenfassung des Buches mit Fokus auf das Ziel.


Meine These: Wer zusammen mit seinen Schüler:innen ein gemeinsames Effectarium gebaut hat, der schwimmt pädagogisch wie ein Fisch im Wasser. Samt seinen Schüler:innen. Da man sowieso schon viele Arbeiten an seine Schüler:innen übertragen hat, bleibt Luft zum Experimentieren.

 

Mein konkreter Vorschlag:

- Schnapp dir einen leeren Eierkarton und das Papprohr einer Küchenrolle, schneide zehn Löcher hinein und bastle dir damit eine smarte Feedbackbox, um das tägliche Lambda zwischen dir und deiner Klasse messen zu lassen.

- Genau dadurch wächst das Lambda.

- Eine starke Lambda-Ebene ist - nachgewiesenermaßen durch die Hattie-Studie - das A&O, wie du immer mehr Unterrichts-Aufgaben an deine Schüler:innen abgeben kannst und wie du aktive und fachlich kompetente Schüler:innen, die es in jeder Klasse gibt, zu SchüLehr:innen wachsen lassen kannst.

- Das erklärte Ziel: Dir muss es gut gehen. Du musst Stress abbauen können, indem du weniger arbeitest und deine Schüler:innen gleichzeitig effektiver und besser arbeiten. Daher der Arbeitstitel Effectarium.

- Wenn du mehr Zeit hast, bekommst du zwangsläufig mehr pädagogische Gestsltungsmöglichkeiten, die deinen Schüler:innen zu Gute kommen.

UND DIR. 🥳💪🍀


Ich empfehle, selbst mit deinen Schüler:innen Methoden zu entwickeln, in denen die Arbeit für alle schlanker und effektiver wird. In einem funktionierenden Effectarium hat man die Zeit des Ausprobierens. Das Ziel sollte ein gemeinsames sein.

Vor einem Jahr habe ich diese Idee der SchüLehr:innenschule 3.0 schon einmal in die pädagogische Welt des Otto Kraz eingepflegt. In der rechten Seitenspalte von www.aufeigenefaust.com findest du das komplette Skript zum Download. Wie sowieso alle Seiten von aufeigenefaust.com zum Stöbern und Anregungen finden angelegt sind. Ein Sammelsurium, gebe ich zu - aber bedient euch frei und entwickelt einfach für euch selbst weiter.

 

Wenn man es einmal geschafft hat, seinen Schüler:innen klar zu machen, dass Europa in den nächsten Jahrzehnten sehr viel Ideenreichtum, Einsatz der Fähigkeiten von jedem Einzelnen und völlig unabhängig von den Noten die individuellen Stärken der jungen europäischen Köpfe benötigt, um Europa so zu erhalten wie wir es lieben und kennen, dann passen auch solche Konzepte wie das „vom Standstreifen auf die Überholspur“ ins SchüLehr:innenklassenzimmer.

Hinter einer Versetzungsgefährdeten kann sich locker die spätere Chefin eines KI-StartUps für SchüLehr:innenschulkonzepte verstecken, die bei der enormen Geschwindigkeit der Entwicklung auf Menschen setzt, die nicht unbedingt ins normale Schulraster passen und deshalb ganz ungewöhnlich denken können. Einstein war übrigens Legastheniker, der Gründer von Ikea auch. Wie wohl deren Lehrer über sie gedacht haben.

Lass alle jungen Köpfe stark in deinem Klassenzimmer werden, egal wie sie notenmäßig in deinem Fach stehen. Denn das ist für die Zukunft Europas egal. Nicht egal ist es, ob wir es in unserer Bildungslandschaft schaffen werden, radikal umzudenken und Neuland zu betreten. Das ist schwer, denn der Bildungsdampfer besitzt eine große Trägheit.

Aber du in deinem Klassenzimmer könntest eine kleine exklusive Bildungslandschaft in der großen Bildungslandschaft erschaffen und deine Schüler:innen würden es dir lebenslang danken.

Und du dir ebenfalls, das kann ich dir versprechen.

Nicht ohne Grund lässt mich das Thema nicht los, obwohl ich mir seit 10 Jahren meinen Ruhestand verdiene. :-)

Ich hatte in meinen vielen früheren Effectarien einfach eine super- coole Zeit - zusammen mit tollen Leuten - davon zehre ich noch heute und habe natürlich mit vielen immer noch Kontakt.

Ein kleiner Trick, seine Schüler:innen unter einem ganz anderen Blickwinkel zu betrachten, ist der Gedanke, dass alle unsere Schüler:innen auch einmal in Rente gehen.

Meine ältesten ehemaligen Schüler:innen sind inzwischen tatsächlich soweit. Verrückt.


Aber Schüler:innen sind einfach ganz normale Menschen - nur eben junge. Na ja, eine Binsenweisheit. Aber als Lehrer:in vergisst man sie oft.

Im Moment bastle ich schon mal an dem Buchcover. 
Allerdings will ich mir noch viel Zeit lassen. Der Vorwortschreiber und die Nachwortschreiberin werden auch noch ihre Worte dazugeben und ich werde sicher einiges noch verändern - streichen und hinzufügen. Und noch viele Visualisierungen für die einzelnen Kapitel entwerfen. Deadline für mich ist der August, denn ich will, dass man das Buch engagierten und gestressten Kolleg:innen zum Schuljahresanfang in die Hand drücken kann. Quasi ein Buchgeschenk für die Lehrer:innenschultüte.

Zwei kleine Kapitel folgen hier noch - dann schließe ich erst einmal ab.

Heinz Bayer alias Otto Kraz