Der Unterschied zwischen den wirksamen Fünf und den fünf Prinzipien agiler Prozesse.

Der große Unterschied zwischen 

den fünf agilen Prinzipien erfolgreicher Prozesse 

und 

Prozessen, die von den wirksamen Fünf begleitet werden.

 

Ich versuche es einmal mit einem guten Fußballspieler zu erklären. 

Fußballspiel gewinnt die Mannschaft, deren Spieler die fünf Prinzipien agiler Prozesse am besten umsetzen können. Und die dann das nötige Glück besitzen.

Schon mein Enkel kann mit seinen 8 Jahren aufzählen, was zu einem erfolgreichen Spiel führt. 

  1. Am Ende muss man mehr Tore geschossen haben als die gegnerische Mannschaft. Zielorientierung. Und: Es geht um Tore der eigenen Mannschaft, nicht um selbst geschossene Tore.
  2. Da man die Gegnermannschaft nicht bis ins Detail kennt, muss man als Mannschaft sein eigenes Spiel während der kompletten Spielzeit anpassen und optimieren. Flexibilität. Sich auf den Gegner optimal einstellen ist ein wichtiger Aspekt.
  3. Man muss sich als Team begreifen und darf sich nicht als Einzelkämpfer sehen. Starallüren sind fehl am Platz. Die Mannschaft mit dem stärksten Teamgeist hat einen großen Vorteil. Die Stimmung unter den Spielern muss stimmen. Das Team muss auf dem Spielfeld während des Spiels eigenständig agieren. Eigenständigkeit des Teams.
  4. Feedback in der Halbzeitpause muss wichtiger Teil eines erfolgreichen Spiels sein. Fehler müssen gemacht werden dürfen. Jeder Spieler muss sich positiv auf Rückmeldungen, Kritik und positive Verstärkungen einlassen können. Feedback.
  5. Der abgesprochene Spielaufbau, die Rolle jedes einzelnen Spielers, die Absprachen von Spielzügen, die Standards etc - alles muss in allen Spieler-Köpfen das komplette Spiel über parat sein. Frameworks.

 

Voilà. Die fünf Prinzipien erfolgreicher agiler Prozesse. 

Dinge, die man als Spieler von der F-Jugend an immer wieder vom Trainer hört. 

 

Junge Spieler kennen diese fünf Prinzipien eigentlich bald auswendig. Natürlich nicht unter dem Stichwort Agilität. Aber ihre Trainer müssen auf sie setzen. Trotzdem werden sie sehr oft nicht konsequent angewandt. Warum? Weil die Prinzipien zwar eigentlich klar sind, aber doch eher vom Trainer kommen. Vom Fußball-Lehrer. In der Schule ist das noch schwieriger - den „kleinen“ Unterschied vom freiwilligen Fußball-Spielen zum freiwilligen Mathe-Lernen kennt sicher jeder. 😎

 

 

 

Was sollen dann aber diese eigenständigen Figuren der wirksamen Fünf? Ist das nicht pädagogisches Pillipalli?

 

Der Unterschied von den fünf Prinzipien zu den wirksamen Fünf als Figuren, die als eigene Assistent:innen agieren sollen, ist enorm. Nämlich dann, wenn die fünf Gesell:innen verinnerlicht sind. Wenn man wirklich abgespeichert hat, dass die wirksamen Fünf Teil der eigenen Fähigkeitenpalette sind. Dass Goaly, Flexi, Teamy, Feedy und Framy echte Kompetenzen darstellen, wenn man sie beherrscht. Dass es sich lohnt, sie immer mit sich herumzutragen. Als Teil seiner Persönlichkeit. Symbolisch als kleine Assisten:innen auf der Schulter.

Als Fußballspieler:in, als Lehrer:in, als Schüler:in … wenn die „wirksamen Fünf“ Teil der eigenen Identität sind, können sie einen in allen Lebenslagen stark und selbstbewusst aussehen und sich auch so fühlen lassen. 

Die wirksamen Fünf sind tatsächlich starke Lebensbegleiter, wenn sie im Kopf agieren und nicht von außen empfunden werden. 

 

Wenn deine eigene Goaly dich darauf hinweist, dass du das Ziel mal wieder aus dem Auge verloren hast, musst du dich vor niemand schämen

Wenn deine eigene Flexi meint, du hättest dich ganz schön festgefahren und solltest mal den Blickwinkel ändern, dann stresst dich das nicht.

Wenn deine Teamy meint, du solltest vielleicht doch mal die Meinung anderer Leute einholen, dann ist es deine eigene Entscheidung.

Wenn deine eigene Feedy dich aufrüttelt, weil du mal wieder denselben Fehler gemacht hast, dann kannst du diese Kritik viel leichter annehmen als von einem Außenstehenden. Denn es ist ja schlicht positive Selbstkritik.

Wenn dein eigener Framy dich darauf hinweist, dass du gerade den vorgegebenen Rahmen verlässt, dann kannst du das wesentlich leichter annehmen als Kritik von außen. 

 

Fazit: Wer es schafft, als Schüler:in, als Lehrer:in oder als Fußballer:in die wirksamen Fünf wie wesentliche eigene Fähigkeiten und Kompetenzen zu verstehen, der kann mit den fünf Gesell:innen einen richtig guten Job machen. In allen Lebenslagen.

 

Die fünf Prinzipien sind eine gute Anweisungen von außen

Die wirksamen Fünf, die ist man dagegen selbst.

p.s. Und klar, man kann die wirksamen Fünf natürlich wunderbar als persönliche Assistent:innen in der Lehre einsetzen. Eine akzeptierte Feedy kann viel entspannter Feedback geben als der Lehrer. Aber das hatten wir ja schon in früheren Blogbeiträgen.

p.s. 2: Übrigens: Auch noch andere beschäftigen sich intensiv mit unseren wirksamen Fünf. Zum Beispiel Wolf Steinbrecher vom Commensense-Team. 

https://www.teamworkblog.de/2024/08/situative-agile-prinzipien-statt.html

Und wir von der Hochschule für agile Bildung natürlich auch: 

https://hfab.ch/#hfabaktuell

Wer als Fußballer nur das Gewinnen im Kopf, also eine übergroße Goaly auf der Schulter sitzen hat, sollte sich nicht wundern, wenn das Spiel der eigenen Mannschaft in die Hose geht - auch wenn er selbst noch so gut durchtrainiert ist. Es kommt darauf an, dass einem alle wirksamen Fünf auf der Schulter sitzen.