Man muss zulassen können, dass man unterrichtet werden darf
9 Glaubwürdigkeit (Effektstärke 0,9)
11 Klarheit der Lehrperson (SchüLehr:in) (Effektstärke 0,79)
Kommen wir zur Person „SchüLehr:in“ … Diese muss nicht „Spitzenfachkraft“ sein, denn es geht in allererster Linie um zwei Dinge: Glaubwürdigkeit und Klarheit im pädagogischen Begleiten. Dazu sollte man natürlich schon auch fachlich einigermaßen auf der Höhe sein, aber viel wichtiger ist es, Spitzenkraft im Umgang mit jüngeren Schüler:innen zu sein.
Ich habe in meinem aktiven Schulmeisterleben sehr viele davon kennenlernen dürfen. Spätere Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen, Personalchef:innen, Firmengründer:innen, Hochschullehrer:innen usw. usw.
Damals - im außerunterrichtlichen Bereich - hat es sich bei unserer Schülerschule 1.0 vollautomatisch ergeben. Wer wollte, der durfte. Bei der Schülerschule 2.0 - in der Nachmittagsbetreuung für die 5. und 6. Klassen - hatten wir zur Sicherstellung unseres Angebots auf ein Coach-Gehalt gesetzt. Damals 5€ für eine 45 Minuten-Schulstunde. Angepasst an übliche Nachhilfetarife. Wir waren ja verpflichtet, Hausaufgabenbetreuung anzubieten. Bei der SchüLehr:innen-Schule 3.0 muss man experimentieren. Sollte aber auf alle Fälle immer im Auge behalten, dass dieser Paradigmenwechsel nicht am Ende zum vielgelobten Sparprogramm für Bildungsbehörden wird. Wenn ein Deputat fehlt, muss mindestens der Gegenwert frei verfügbar an die Schule gehen. Denn SchüLehr:innen-Schule ist immerhin ein pädagogisches StartUp und bedarf dringend StartUp-Kapital. Muss sich wirkliche Fachleute zur Beratung und Unterstützung leisten können. Ein eigenes Backoffice aufbauen. SchüLehr:innenschule ist keine einfache Methodik. SchüLehr:innenschule ist ein entwicklungsorientierter Paradigmenwechsel. Wie peinlich emfand ich es früher, wenn wir manchmal richtig gute Fortbildner für einen pädagogischen Tag an Land ziehen konnten und ihnen dann am Ende mit zwei Flaschen Badischen Wein danken mussten. Schule muss als Invest gesehen werden. Ein Invest, das nachweislich nachhaltig ist, weil es die Zukunft unterstützt. Schüler:innen von heute sind - ich denke das ist unstrittig - die Leistungsträger:innen von morgen. Schüler:innen schon in der Schule zu SchüLehr:innen ausbilden zu lassen und sie als Lehrpersonen in den normalen Unterricht ganz natürlich einzuplanen, das ist ein doppeltes Invest in die Zukunft. Erneuert Schule in die richtige Richtung und macht aus der Not des Lehrermangels ein starkes Zukunftsmodell.