Ich habe schon einmal das Titelbild für das Magazin-pdf zu den letzten 40 Kapiteln zum Thema SchüLehr:innen gemalt. „Das Schul-Fiasko“ heißt der aktuelle Spiegel-Titel. Marode Gebäude etc aber
eigentlich immer und immer wieder: Lehrermangel, Lehrermangel, Lehrermangel. Ja, stimmt schon. Da wurde aber sowas von voll gepennt … da sind sich inzwischen alle einig … nur bringt das der
jetzigen Schüler:innengeneration überhaupt nichts, weil die Vorschläge von größeren Klassen und Aufstocken von Deputaten neben den vielen Quereinsteiger:innen für die Generation meiner
Enkelkinder eine Unverschämtheit darstellen. Und eine Zumutung für unsere Gesellschaft. Mich nervt als alter Schulmeister dieses dauernde Jammern kolossal, ohne dass man über echte Alternativen
zur aktuellen Schule nachdenkt. Z.B.: An allen Schulen sitzen haufenweise wissensgefüllte junge Köpfe, deren Schätze man ausschließlich dazu verwendet, dass sie abgeprüft werden können und
man Noten draus basteln kann. Um sie allermeistens dann langfristig wieder verschwinden zu lassen. Oder sehen Sie das anders? Tragen Sie heute breites Schulwissen mit sich herum?
Ja klar, Sie habe das mal gemacht … dieses Herumtragen während der eigenen Schulzeit. Ein Wissensschweif, den niemand nutzt.
An der Hochschule für agile Bildung setzen wir auf entwicklungsorientierte Bildung https://www.beltz.de/fachmedien/erziehungswissenschaft/produkte/details/48742-entwicklungsorientierte-bildung-ein-paradigmenwechsel.html … Band 2 erscheint in Kürze.
Ich habe die Idee eines Paradigmenwechsels mit den letzten 40 Kapiteln noch einen Schritt weitergeschrieben: Schüler:innen
als Lehrpersonen … SchüLehr:innen. Eine Streitschrift, um sich die Köpfe heiß zu diskutieren.
Den Lehrermangel durch SchüLehr:innen beheben.
Mancher träumt von uralten Zeiten, als Schule noch mit hoher Disziplin und Leistungs-Druck geregelt werden konnte. Als „der Lehrer“ noch die volle Autorität besaß …
Vielen ist der heutige Umgang mit jungen Menschen in der Schule zu lasch. Unter einem Teilaspekt sehe ich das auch so: Unsere aktuelle Schule fordert von Schüler:innen meist viel zu wenig … weil der nächste Schritt nach Wissensorientierung und Kompetenzorientierung hin zu Entwicklungsorientierung noch nicht gefunden ist. Noch immer dominiert in den Klassenzimmern die Wissensorientierung … wird die Kompetenzorientierung als Spielerei einzelner Lehrpersonen gesehen … sie trägt z.B. noch nicht wesentlich zur Notenfindung bei … Kompetenzorientierung steht zwar in allen Bildungsplänen, aber wird noch nicht zur Stärkung der Bildungslandschaft umgesetzt.
Der fiktive und radikale Denk-Schritt, die Rolle von Schüler:innen als reine Wissensempfänger zur Rolle von SchüLehr:innen als Normalität zu entwickeln … ihr Wissen zu nutzen, um sie viel mehr zu fordern … das wäre ein großer Schritt in die Zukunft der Bildung. Entwicklungsorientiert.
Könnte kurzfristig klug den Lehrermangel beheben und wäre auch langfristig (wenn es irgendwann mal wieder genug Lehrkräfte gäbe) die Zukunft der Bildung.