17 Schatzsucher oder Fähigkeiten-Scouts
Ich kann hier natürlich nur einen kleinen Ausschnitt meiner eigenen Lehrerwelt beschreiben. Schätze suchen kann man oft schon allein durch Beobachten und Zuhören …
ohne etwas zu bewerten. Wenn man den Blickwinkel auf den kompletten Menschen richtet und sich dabei klar macht, dass eine funktionierende Gesellschaft so viele Fähigkeiten mit den entsprechenden
Menschen dazu benötigt, dann entdeckt man unentwegt Schätze, wenn man Kindern und Jugendlichen zuschaut. Man muss dabei dringend bei sich selbst den üblichen Fokus auf Schulnoten relativieren.
Als Lehrperson, als Mutter oder Vater und auch als Großmutter oder Großvater. Weg von diesem: „Aber die Möglichkeit, Chefärzt:in zu werden, sollte am Ende doch herausspringen.“ … Und andererseits
sollte man dringend das Gegen-Fokus vermeiden: „Der/die ist einfach zu doof für alles.“ … Alle Menschen, egal wie der IQ aussieht, besitzen gesellschaftsrelevante Fähigkeiten, die es zu
entwickeln gilt. Und zwar für die Gesellschaft, denn wir brauchen alle Fähigkeiten mit den entsprechenden Menschen dahinter. In meinem Großelternheftchen https://www.aufeigenefaust.com/2022/05/16/entwicklungsorientierte-großeltern/ habe ich ein
mögliches „Messinstrument“ für Fähigkeiten à la Luuise für Opas und Omas vorgestellt, indem Großeltern helfen, Schulnoten zu entzaubern und die Hintergründe von ihnen zu entlarven. Wie auf dem
heutigen Blogbild zu sehen ist. Aber das ist natürlich eine sehr spezielle Methode, die auf der Hattie-Studie beruht. Wie Luuise als formative Evaluation ebenfalls.
Es gibt ungezählte Methoden, wie man die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen erforschen kann.
Ich denke, es sind im Grunde zwei Dinge, die man bei der Schatzsuche beachten muss.
Erstens: Den Fokus auf alle Fähigkeitsbereiche richten
Zweitens: Unser EXPO-Motto aus dem Jahre 2000 auf alle Bereiche ausdehnen. : „Gebt Jugendlichen maximal viele Möglichkeiten, sich zu begeistern, sich zu beweisen, sich einzusetzen, aktiv zu werden, selbst Inhalte zu finden, eigene Fähigkeiten zu entdecken, ernst genommen zu werden – dann habt ihr viel für die Zukunft getan.“ Und zwar für die Zukunft der Gesellschaft. Weil heutige Kinder und Jugendliche die Leistungsträger:innen der Zukunft sind - und zwar alle. Nicht nur die schulischen Käpsele. Die Zukunft benötigt alle Perlen. Denn die Zukunft ist ziemlich ungewiss.
Lehrpersonen und künftige Lehrpersonen und Quereinsteiger-Lehrpersonen und Schüler:innen-Lehrpersonen sollten sich in Sachen Fähigkeiten-Scouts ausbilden lassen - der Blickwinkel auf Noten ist so in unsere gesellschaftliche DNA eingraviert, dass die Wenigsten diese Blickwinkeländerung ohne Unterstützung leisten können.