Mal ehrlich: Wer kann sich heute vorstellen, dass Schule sich so verändern wird, dass Lehrende und Lernende gemeinsam an der Bildung der Lernenden arbeiten und Lernende gleichzeitig auch ganz selbstverständlich Lehrende sind. Beamt man sich gedanklich hundert Jahre in die Zukunft, dann fällt es im Rückblick um so viel leichter. Man nennt es Zukunftswerkstatt für das eigene Gehirn. Es lockert die eigene Bereitschaft, „verwegen“ zu denken. 😎😎 Und ohne eine ziemlich heftige Verwegenheit werden wir die Zukunft nicht meistern. Doch in den Schulbänken sitzen die Macher:innen der Zukunft. Sie besitzen möglicherweise die richtigen Ideen für die riesigen Aufgaben, vor der die Menschheit steht. Machen wir uns doch als Lehrerinnen und Lehrer nichts vor. Wir sind nicht die Berufssparte der Visionäre. Wir sind die, die Lehrpläne souverän erfüllen können, wenn man uns nicht zu viele Zusatzaufgaben zumutet. Neben Lehrplan Visionen zu spinnen, dafür wurden wir nicht ausgebildet. Ist ja auch nicht schlimm. Wir müssen eigentlich „nur“ das Steuern ein wenig aus der Hand geben und starke Schüler:innen mit ins Boot holen. Weil sie das besitzen, was wir nicht haben: Die natürliche Fähigkeit, unbekümmert und verwegen Visionen zu spinnen. Genau das braucht die Zukunft unseres Planeten und wir sollten diesen Schatz heben.
Die Veränderung des Denkens ist wie ein kontinuierliches Update eines Betriebssystems. Wenn sich das Betriebssystem verbessert, können plötzlich viel komplexere Programme daraus laufen. Wenn sich das Denken in Richtung Future verändert, können darauf neue Projekte wachsen, an die man früher nie auch nur gedacht hatte, geschweige den geglaubt hatte, dass man sie irgendwann umsetzen könnte. Der Mensch an sich ist sehr entwicklungsfähig und noch lange nicht an seinen Grenzen angekommen. Davon bin ich überzeugt.